Rund 5 Millionen Euro für Dokumentationszentrum "Cap-Arcona-Katastrophe 1945"

Eine gute Nachricht für die Erinnerungskultur und insbesondere das Neustädter Museum zur Cap-Arcona-Katastrophe konnte am Donnerstag aus dem Bundestag verkündet werden. In seiner Bereinigungssitzung hat der Haushaltsausschuss Mitteln zugestimmt, die als Anschubfinanzierung für einen Neubau dienen sollen.

 

„Das ist eine großartige Nachricht für die Erinnerungskultur und unseren Kreis Ostholstein“, sagt Ingo Gädechens, der sich als Mitglied im Haushaltsausschuss für diese Finanzierung ausgesprochen hat. „Wir geben hier ein wichtiges Signal in schweren geopolitischen Zeiten – Opfer des Krieges dürfen nicht vergessen werden, wenn wir den Frieden auf unserem Boden sichern wollen“, so der Fehmaraner Politiker weiter. Das Dokumentationszentrum „Cap Arcona“ dokumentiert und bereitet die Geschehnisse um eine der größten Schiffskatastrophen der Geschichte auf. Am 3. Mai 1945 hielten britische Bomber das Passagierschiff „Cap Arcona“ und den Frachter „Thiel“ für Truppentransporte und versenkten die beiden Schiffe vor Neustadt in Holstein. In Wahrheit hatte die SS zur Vertuschung der anrückenden Alliierten KZ-Häftlinge evakuiert und auf die Schiffe verbracht. 7.000 Menschen verloren ihr Leben und wurden an die Strände in der Lübecker Bucht gespült – rund ein Dutzend Friedhöfe in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zeugen davon, die bekanntesten liegen in der Gemeinde Scharbeutz und in Neustadt i.H. selbst.

 

 

Der Bund wird zunächst 500.000 Euro Anschubfinanzierung in diesem Jahr leisten und stellt in den kommenden Jahren weitere 4,5 Millionen Euro bereit. „Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, der Erinnerung und Aufarbeitung einen ansprechenden und vor allem würdevollen Rahmen zu geben“, sagt Ingo Gädechens abschließend.