Spitzenrunde zur Festen Fehmarnbeltquerung in Berlin: Ingo Gädechens bringt erneut Vertreter aus Ostholstein und Entscheidungsträger zusammen

Vertreter aus dem Kreis Ostholstein – an der Spitze Kreispräsident Ulrich Rüder und der stellvertretende Landrat Timo Gaarz sowie die Bürgermeister der betroffenen Kommunen – im Gespräch mit dem zuständigen Staatssekretär Enak Ferlemann und der Bahn-Beauftragten Manuela Herbort


Der CDU-Bundestagsabgeordnete aus Ostholstein/Stormarn-Nord Ingo Gädechens hat in dieser Woche zu einem ausführlichen Gedankenaustausch zu den aktuellen Entwicklungen bei der Hinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung nach Berlin eingeladen. Neben den Bürgermeistern der betroffenen Städte und Gemeinden nahm für das Bundesverkehrsministerium der zuständige Parlamentarische Staatssekretär Enak Ferlemann, MdB teil. Für die Deutsche Bahn AG standen die Konzernbevollmächtigte für Schleswig-Holstein Manuela Herbort und Bernd Homfeldt als Gesprächspartner zur Verfügung. In dem Treffen wurde erneut der aktuelle Planungsstand diskutiert und konkrete Forderungen der betroffenen Kommunen an die Bundesregierung und die Deutsche Bahn artikuliert.


„Die Planungen zur Hinterlandanbindung der Beltquerung befinden sich in einer spannenden – teils kritischen Phase“, so Gädechens, der seit seinem Einzug in den Deutschen Bundestag für eine bessere Kommunikation zwischen den Verantwortlichen auf Bundesebene und den Betroffenen vor Ort wirbt. „Darum war es mir ein großes Anliegen, die Bürgermeister der betroffenen Städte und Gemeinden mit den Entscheidungsträgern im Bundesverkehrsministerium und der Deutschen Bahn zum jetzigen Zeitpunkt zusammenzubringen. So konnten die einzelnen Kommunen ihre spezifischen Forderungen noch einmal vorbringen und für ihre Interessen werben.“ Dabei zeigte sich sowohl das Ministerium als auch die Bahn offen für die artikulierten Wünsche und sagten eine sorgfältige Prüfung zu.

Inhaltlich ging es vor allem um die Themen Güterverkehr und Kostensteigerungen. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Bäderorte der Lübecker Bucht in der Zeit zwischen der Fertigstellung der Hinterlandanbindung und der Eröffnung der Festen Fehmarnbeltquerung nicht durch Lärm von Güterverkehrszügen belastet werden dürfen. „Trotz Prüfauftrag auf Wunsch der dänischen Seite wollen sowohl die Bahn als auch der Bund bewirken, dass möglichst keine Güterzüge auf der Bestandstrasse fahren! Das wäre die erhofft gute Nachricht für Ostholstein“, so Gädechens. „Außerdem gibt es den Auftrag, die Planungen stärker zu synchronisieren, damit es zu keiner großen Lücke zwischen der Fertigstellung der Schienentrasse und des Tunnels kommt.“

 

Als weitere Entwicklung der letzten Wochen wurden die Berichte über Kostensteigerungen thematisiert. Für Gädechens ist dies keine echte Überraschung: „Anders als beim Berliner Flughafen oder der Elbphilharmonie ist die bekannt gewordene Erhöhung der Kosten nicht durch schlechte Planung entstanden, sondern durch einen klaren politischen Willen. Jedem Beteiligten musste doch klar sein, dass bei der Verlegung der bestehenden Bestandstrasse und dem nun geplante Neubau von 55 km der insgesamt 75 km langen Schienenhinterlandanbindung deutlich höhere Kosten entstehen.“ Deshalb ist die Darstellung des Bundesrechnungshofes, auf Grundlage der vom Bundesverkehrsministerium übermittelten Kostenprognose, keine wirkliche Überraschung.

 

Bereits 2009 und 2011 initiierte Gädechens eine Landrats- und Bürgermeisterrunde. Seinerzeit wurde dabei die Idee entwickelt, eine Betroffenheitsanalyse zu fertigen und ein Raumordnungsverfahren in Gang zu setzen. Im Ergebnis konnten große Erfolge vermeldet werden. Der in einigen Teilen nochmals optimierte Trassenverlauf verschont weite Bevölkerungsteile vom Bahnlärm. Darüber hinaus wurde die Problemlage in Ratekau entschärft, die Ostseebäder im Bereich der Lübecker Bucht werden weitestgehend umfahren und Ortsteilungen wie zum Beispiel in Lensahn und Großenbrode werden verhindert. Durch eine hartnäckige Arbeitsweise und gute Argumente des Kreises und der Kommunen konnten viele Verbesserungen realisiert werden. Es wurde aber auch deutlich, dass in einigen Bereichen des Streckenverlaufs noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss.

 

Trotz seines engen Terminplanes hat auch der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Gelegenheit genutzt, den Anwesenden seinen Dank und seine Anerkennung für das Engagement für eine menschenverträgliche Hinterlandanbindung auszusprechen. „Die Feste Fehmarnbeltquerung und die Schienenhinterlandanbindung genießen in Berlin höchste Priorität“, erklärt der Minister den Stellenwert des Projekts. „Die Bundesregierung wird auch weiterhin hinter dem Projekt stehen. Dabei ist das Engagement der Bürgermeister, die heute auf Einladung meines Kollegen in Berlin waren, ein enorm wichtiger Beitrag für den weiteren Planungs- und Bauprozess.“ Dobrindt wies auch auf die positiven Impulse der letzten beiden Bürgermeisterrunden 2009 und 2011 hin und bekräftigte seinen Wunsch, dass auch die Ergebnisse der heutigen Gesprächsrunde einen wichtigen Beitrag liefern können.

 

„Heute war ein guter Tag für Ostholstein“, zieht Gädechens sein Fazit. „Ich habe das Gefühl, dass die spezifischen Anliegen jeder einzelnen Kommune bei den Verantwortlichen angekommen sind.“ Gädechens sagte gleichzeitig zu, dass er bei diesem zentralen Thema für seinen Wahlkreis auch künftig den weiteren Fortgang aktiv und kritisch-konstruktiv begleiten wird.

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