Ampel streicht Mittel für Sprachförderung von Kindern

Es ist eine Erfolgsgeschichte: Über 6.000 Sprach-Kitas gibt es inzwischen im gesamten Bundesgebiet – alleine sieben davon in Ostholstein. Ziel der vom Bund geförderten Sprach-Kitas ist es, Kindern frühestmöglich beim Erlernen und Beherrschen der deutschen Sprache zu helfen. Denn Sprache ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und zu wirtschaftlichem Erfolg. Aus diesem Grund hat der Ostholsteiner CDU-Abgeordnete Ingo Gädechens als Mitglied im Haushaltsausschuss das Förderprogramm in den vergangenen Jahren unterstützt und immer wieder auch für die Teilnahme von Ostholsteiner Kitas geworben. Nachdem das Förderprogramm gut Fuß gefasst hat, kommt jetzt das abrupter Ende: Die Koalition aus SPD, Grüne und FDP hat in Berlin ein Auslaufen des Förderprogramms Ende 2022 beschlossen.

„Der Beschluss der Bundesregierung ist vollkommen unverständlich“, kommentiert Gädechens die Berliner Entscheidung. „Im Koalitionsvertrag der Ampel wurde noch versichert, dieses Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Jetzt aber fällt der Ampel nichts anderes ein, als bei der frühkindlichen Förderung als erstes den Rotstift anzusetzen.“ Gädechens verweist darauf, dass immer mehr Kinder in Kitas einen Migrationshintergrund haben – im bundesweiten Durchschnitt etwa 40 Prozent. „Wir alle wissen, wie wichtig Sprache ist und wie dringend unsere Gesellschaft auf gut ausgebildete neue Generationen angewiesen ist. Deshalb ist eine frühkindliche Sprachförderung nicht nur für jeden Einzelnen wichtig, sondern auch für das ganze Land. Daher brauchen wir schnellstmöglich eine 180-Grad-Wende und eine Fortsetzung des Programms!“

Kitas mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten aus dem Programm bisher 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen, die bei der Integration sprachlicher Bildung in den Kita-Alltag hilft. So können Sprach-Kitas bei Kindern mit Unterstützungsbedarf das Fundament für schulischen und beruflichen Erfolg legen. Zu einem späteren Zeitpunkt aufzuholen, was hier in jungen Jahren versäumt wird, ist für die Betroffenen ungleich mühsamer und für die Staatskasse deutlich teurer.